Varanasi ist ein großes Kunsthandwerk und Textilzentrum und ist bekannt für seine schöne Handwerkskunst. Banarasi Saris die traditionell in Varanasi gewoben wurden, gehören zu den schönsten und am besten hergestellten Saris in Indien. Sie sind bekannt für ihre feine Qualität von Seide und prächtigen Zari (Gold und Silber Brokat) gewobenen Mustern, welche Blumenmotive darstellen.

Banarasi Saris haben eine lange Tradition in der indischen Geschichte und wurden in dem epischen Mahabharata sowie auch in einigen buddhistischen Schriften erwähnt. Ursprünglich war es die Kleidung der Königsfamilie und wurden aus echten Silber- und Goldfäden hergestellt. Es dauerte fast ein ganzes Jahr, um sie herzustellen. Obwohl die Kunst der Herstellung der Saris in Indien schon seit ewigen Zeiten praktiziert wird, war es der Mughal Herrscher Akbar, der die Benarasi Saris berühmt gemacht hat. Aufgrund seiner Liebe zu feineren und luxuriösen Dingen ließ er viele seiner Frauen in reichhaltigen Seiden-Saris mit Zari-Werken kleiden, die im Volksmund als Banarasi Saris bezeichnet werden. Er ließ sogar Teppiche und Wandbehänge aus Banarasi Seide anfertigen und hängte sie überall in seinem Palast auf.

Die Herstellung eines Banarasi Saris ist ein komplizierter und zeitaufwendiger Prozess. Zuerst werden Metallstreifen aus Goldlegierungen gezogen und dann maschinell geglättet. Dann werden sie durch einen Aufheller gezogen, um ihren Glanz zu erhöhen. Später werden diese Fäden verwendet, um Motive auf den Seidensaris zu schaffen, die in verschiedenen Farben gefärbt werden. Die Motive, die auf einen Sari gesetzt werden sollen, werden auf Papier erstellt, d.h., sie werden buchstäblich in das Papier gestanzt und ähneln einer Braille-Schrift. Hunderte solcher Muster (naksha patras) werden für einen Sari erstellt. Diese Patras können florale Motive oder Jali-Werke sein. Die Herstellung der Sari kann zwischen 15 Tagen und einem Monat dauern. In manchen Fällen dauert die Herstellung auch bis zu sechs Monaten.

Banarasi Saris kommen in einer Vielzahl von Farben und wunderschönen Motiven vor. Während der Mugahl Ära waren die Motive normalerweise im islamischen Stil, inspiriert von Blumenmustern, Blättern und durch die Nutzung von Jali Arbeiten, Spuren davon können auch in ihrem architektonischen Erbe gefunden werden. Sogar der Taj Mahal hat ähnliche Motive und man sagt, dass diese Motive ein Versuch waren, die Wirkung des Paradieses (jannat) zu kreieren. Während der britischen Ära waren die Motive abwechslungsreich in geometrischen Mustern. Heute befinden sich auch Bilder von Hindu Göttern auf den Saris, Kissenbezügen und Wandbehängen.

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