Am Ufer des Pichola-Sees bei Gangori Ghat gelegen befindet sich das beeindruckende Bagore Ki Haveli (Havelis sind palastartige Wohnhäuser wohlhabender Händler). Bagore Ki Haveli wurde im 18. Jahrhundert von Amar Chand Badwa, dem damaligen Premierminister des Mewar-Königreichs, erbaut und war bis zur Unabhängigkeit Indiens in Privatbesitz. Heute ist dieses Herrenhaus mit seiner prunkvollen Architektur ein Museum. Bagore Ki Haveli spiegelt das reiche Erbe Mewars wider und verfügt über riesige Innenhöfe, Balkone, Jharokhas, Torbögen, Kuppeln und einen Brunnen. Das Interior der rund 138 Räume des Haveli ist mit filigranenen Glasarbeiten und Wandmalereien geschmückt, was die Gemächer der Hofdamen einschließt, die berühmt sind für ihre komplexen Glasmalereien.

Die Wunder der Architektur offenbaren sich dem Besucher, sobald er durch die hohen Tore des Haveli schreitet und im attraktiven Innenhof von einem zweistufigen Lotusbrunnen in der Mitte willkommen geheißen wird. Wenn man voranschreitet, sieht man eine Reihe von Räumen auf der rechten Seite mit einem herrlichen Blick auf den Pichola-See. Das Haveli verfügt über drei Höfe, genannt Chowks: Kuan Chowk, Neem Chowk und Tulsi Chowk, wobei letzterer den Frauen der Familie vorbehalten war. Der Kanch Mahal (gespiegelter Gang) und Durrie Khana waren Kammern, die nur von den Männern der Familie genutzt wurden, wobei Diwan-e-khas die größte unter ihnen war.

Im Bagore Ki Haveli befindet sich auch ein Shringar Kaksh, eine Garderobe, die von den Frauen benutzt wurde, während der Musiksaal (Sangeet Kaksh) dazu diente, Musik zu lernen und zu üben.

Das Bagore-Ki-Haveli-Museum gliedert sich in fünf Bereiche, darunter das Marionettenmuseum, das Haupt-Haveli, das Turbanmuseum, das Waffen- und Munitionsmuseum und ein Bereich, der königliche Hochzeiten zum Thema hat.

Die Hauptattraktion des Bagore Ki Haveli ist die Dharohar-Tanzshow, die allabendlich aufgeführt wird. Diese einstündige Veranstaltung findet im Neem Chowk-Hof statt und beglückt die Besucher mit den traditionellen Tanzformen Rajasthans.

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