Die Stadt Ahmedabad (auch Amdavad genannt) wurde 2017 zum ersten UNESCO-Weltkulturerbe Indiens erklärt und besticht durch ihre reiche Geschichte und Tradition. Ahmedabad ist die größte Stadt Gujarats und bietet eine harmonische Mischung aus spektakulärer Architektur jahrhundertealter Moscheen und zeitgenössischem avantgardistischem Design, und ist zugleich ein geschäftiges kosmopolitisches Drehkreuz Indiens. Ahmedabad ist durch den Sabarmati River in zwei Teile und in verschiedene Abschnitte unterteilt. Am Ostufer des Flusses liegt die malerische Altstadt, die mit verwinkelten, von Tradition und Kultur geprägten Gassen gespickt ist, und auf der Ostseite befindet sich die weitläufige Neustadt, die sich mit ihrer erstklassigen Stadtplanung ihren eigenen Namen gemacht hat. Hinzu kommt ein lebendiges Angebot an Straßenleben und bunten Basaren. Ahmedabad entwickelte sich mit der Zeit wahrlich zu einem Touristenzentrum, in dem man die Qual der Wahl hat, wenn man sich entscheiden soll, was man hier alles sehen und erleben möchte.

Die Altstadt, auch bekannt als der von Mauern umgebene Stadtteil, ist durch Pols (Viertel) gekennzeichnet, wobei es sich um ein altes System von Gemeinschaftswohnungen handelt. Eine 10 km lange Mauer mit 12 Toren, 189 Bastionen und über 6.000 Zinnen wachte einst über die Altstadt. Heute sind nur noch die stolzen Tore übrig, die mit filigranen Schnitzereien, Kalligraphien und mit verlängerten Balkonen aufwarten. Während der östliche Teil einen antiken Charme mit alten Toren und Gebäuden aus der Kolonialzeit aufweist, ist die westliche Region von Bildungseinrichtungen, Multiplexen und Geschäftsvierteln geprägt.

Ahmedabad hieß früher Karnavati und der Name wurde von Sultan Ahmed Shah aus der Muzaffariden-Dynastie im Jahr 1411 geändert, als er die Stadt von König Karandev I. eroberte. Unter Ahmed Shah verschmolzen Architekten hinduistische Handwerkskunst mit persischer Architektur, was einen einzigartigen indo-sarazenischen Stil zur Folge hatte. Viele der Moscheen hier spiegeln diesen Stil wider.

Während Ahmedabad von 1960 bis 1970 als Hauptstadt Gujarats diente (heute ist die Partnerstadt Gandhinagar die Hauptstadt des Bundesstaates), beherbergt es noch immer den Gujarat High Court und ist das Finanzzentrum des Staates. Die Stadt war auch das Herzstück des indischen Kampfes für die Unabhängigkeit von der britischen Herrschaft, zu der Zeit residierte Mahatma Gandhi hier im Sabarmati Ashram. Die Stadt wird auch das „Manchester des Ostens“ genannt, aufgrund seiner florierenden Textilindustrie, die Ahmedabad ins 21. Jahrhundert geführt hat. Die Stadt ist bekannt für ihre Größe und ihre überlebensgroßen Feste während der Navratri-Feierlichkeiten, einer kulturellen und spirituellen Extravaganz im Freien.